Schnupfen bei Kindern

Kleine Schniefnasen ...
Kinder haben oft Schnupfen, viel öfter als Erwachsene. Vor allem in Kita oder im Kindergarten ist eine Ansteckung oft unvermeidbar. Dabei können sie sich häufig noch nicht einmal selbst die Nase putzen und verteilen die Erreger so noch schneller immer weiter. Gerade abends zur Schlafenszeit wird Schnupfen für Kinder belastend – auch sie mögen nicht durch den Mund atmen. Jetzt ist schnelle Hilfe gefragt, die aber auch gleichzeitig die Heilung der durch Schnupfen geschädigten Nasenschleimhaut unterstützt.

Phasen einer Erkältung
Wann sollte ich mit Schnupfen bei Kindern zum Arzt gehen?
Aus einem harmlosen Schnupfen oder einer leichten Erkältung kann sich eine ernsthaftere Erkrankung wie z. B. eine Mandelentzündung entwickeln. Bei älteren Kindern (ab 3 Jahren) sollten Sie u.a. auf die folgenden Symptome achten, bei denen Sie medizinischen Rat einholen sollten:
- Starke Abgeschlagenheit und Teilnahmslosigkeit
- Fieber
- Ohrenschmerzen
- Halsschmerzen (können auf eine Mandelentzündung hindeuten)
- Kopf- und Gesichtsschmerzen
- Beschwerden, die länger als eine Woche andauern
- Gelblich-grünes Nasensekret (deutet auf Nasennebenhöhlenentzündung/Sinusitis oder eine bakterielle Infektion hin)
Für Kleinkinder (zweites bis drittes Lebensjahr) und Babys gelten darüber hinaus besondere Empfehlungen, die Sie am besten mit Ihrem Kinderarzt abklären
Schnupfen bei Babys und Säuglingen
Säuglinge sind pro Jahr etwa neunmal von Schnupfen betroffen. Das Problem: In den ersten Lebensmonaten atmen Babys nur durch die Nase. Deswegen ist ein Schnupfen in dieser frühen Lebensphase eine besondere Herausforderung, denn er hat Auswirkungen auf die wichtigen Schlafphasen. Zusätzlich wird das Stillen oder das Trinken aus der Flasche erschwert, wenn die Nasenatmung behindert ist. Unsere Empfehlung: Wenn Ihr Baby Schnupfen hat, sprechen Sie am besten direkt mit Ihrem Kinderarzt. Für Kinder ab zwei Jahren gibt es abschwellende Nasensprays. Diese dürfen aber bei Säuglingen nicht angewendet werden. Stattdessen werden häufiger salzhaltige Tropfen empfholen, um die Atemwege zu befreien.
Es gibt auch spezielle Nasensauger, mit denen sich Sekrete aus der Nase entfernen lassen. Was in jedem Fall hilft, ist viel frische Luft. Die fördert die Durchblutung der Nasenschleimhaut, sodass der Schleim besser abtransportiert werden kann.
Wieviel Schnupfen ist normal?
7-10 Mal pro Jahr* plagen sich Kinder mit Schnupfen herum. Zum Vergleich: Erwachsene sind durchschnittlich nur etwa zwei- bis fünfmal im Jahr erkältet. Bei Kindern haben die Erreger weniger Gegenwehr, denn so wie Kinder Zeit zum Wachsen brauchen, wächst auch ihr Immunsystem erst langsam heran. Die gute Nachricht: Mit jedem Schnupfen, den der Nachwuchs auskuriert, wird das Immunsystem widerstandsfähiger.
* Troullos, Emanuel, Lisa Baird, and Shyamalie Jayawardena. "Common cold symptoms in children: results of an internet-based surveillance program." Journal of medical Internet research 16.6 (2014): e2868.

Unterstützende Maßnahmen bei Kinderschnupfen
Damit es den Kleinen schnell wieder besser geht, gibt es zahlreiche Hausmittelchen. Einige unserer besten Tipps und Tricks bei Kinderschnupfen haben wir hier für Sie zusammengestellt:
Auch die Klosterfrau-Marken Soledum, neo-angin und Contramutan fördern bei Erkältungskrankheiten die Genesung der Kleinen. Bitte achten Sie bei der Verwendung von Medikamenten auf eine bestimmungsgemäße Anwendung, und folgen Sie dem Rat ihres Apothekers und Arztes.
Wann immer möglich sollte bei Schnupfen die Verwendung von Medikamenten vermieden werden und eher Wert auf Hausmittel und sanfte Schnupfenlöser gelegt werden.
Zwiebel-Zauber-Socken
Ein Hausmittel, das Wunder bewirken soll: Allein der Name begeistert jedes Kind – und so geht’s: Schneiden Sie Zwiebeln in Scheiben und wickeln Sie diese in zwei Kompressen oder in zwei Tücher ein. Erhitzen Sie die Zwiebelpakete dann über kochendem Wasser. Anschließend werden die Kompressen dem Kind unter die Füße gebunden. Und dann gleich die warmen Wollsocken darüber stülpen, gerne auch über Nacht. Das Prinzip: Die Inhaltsstoffe der Zwiebel werden über die Haut aufgenommen und wirken schleimlösend, entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich richtig ausruht.

Wussten Sie, dass...?
Schnäuzen oder hochziehen? Manche Eltern rügen ihr Kind, wenn es den Schleim durch die Nase hochzieht, weil es als unhöflich gilt und unappetitlich ist. Aber: Aus medizinischer Sicht ist das Hochschniefen sehr sinnvoll. Denn: “Beim Naseputzen entsteht ein Überdruck, die Viren kommen auch in die Nebenhöhlen und in die Mittelohren. Dort können sie Entzündungen verursachen", erklärt Dr. med. Burkhard Lawrenz aus Arnsberg. Er leitet den Landesverband Westfalen-Lippe im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.